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Gerhard Haspel begeht 80. Geburtstag! Langlauf


Ein erfolgreiches regional sowie international bekanntes Langläufer-Urgestein, Gerhard Haspel, begeht am 26. Januar 2021 seinen 80. Geburtstag. Hierzu gratuliert ihm die gesamte Abt. Langlauf des TSV Buchenbergs ganz herzlich, verbunden mit einem großen Dank für seine allzeit bestens verbundene Vereinsarbeit – auf ihn ist Verlass, wenn es um das Helfen bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen vor Ort geht.

Nun aber zur Person „Gerhard Haspel“ selbst!

Auf Langlaufski, Skirollern und dem Rennrad hat er sich über Jahrzehnte lang fit gehalten und viele sportliche Erfolge errungen. Vom 50. bis zum 58. Lebensjahr startete er für die deutsche Rollski- Nationalmannschaft in der Master Klasse II. Dabei war er in 7 Ländern am Start. Er wurde 3x Deutscher Meister und 4 Jahre hintereinander gewann er den Deutschlandpokal.

Gerhard Haspel holte sich im Jahr 1994 im Gesamt Weltcup der Rollski-Athleten in der Master Kl. II einen sehr beachtlichen 3. Platz, welchen er im Jahr 1996 wiederholte und sogar mit einem zusätzlichen „Vize-Europameister“- Titel krönte. Diese Europameisterschaft nahe Budapest war auch einer seiner persönlichen Highlights, ein Bergrennen über 7 km. Seinen Erzählungen zufolge bestand die Spitzengruppe aus 4 Holländern und 2 Deutschen. Für ihn begann das Rennen gleich mit einer Schrecksekunde als ein Stock brach, aber glücklicherweise erhielt er schnell einen neuen Stock gereicht und reihte sich sofort wieder hinter der ersten Gruppe ein. Nun hoffte er, dass die Holländer bald abfallen würden und das Tempo nicht halten können und so geschah es auch. Einen nach dem anderen überholte er und am Ende war es der 2. Platz. Es gab einen deutschen Doppelsieg.

Genau im Millenniumjahr wurde der Skiroller-Enthusiast im Alter von 61 Jahren „Deutscher Meister“ bei den Senioren. Ein Jahr später, 2001, folgte ein „Deutscher Meister“- Titel auf der Flach- und Langstrecke. Im Jahr 2002 erzielte er einen 2. Platz in der Gesamtwertung des Deutschlandpokals sowie im Jahr 2003 einen 1. Platz beim damaligen Veranstalter, dem SC Wiesloch.

Aber auch ein 100 km Rollskirennen von Trier nach Berkastel und zurück bestritt er in etwas über 4 Stunden.

Nach den Sommerwettkämpfen ging es im Winter weiter auf Langlaufskiern. Für ihn war es ein Obligat bei den Allgäuer-, Bayerischen- und Deutschen Meisterschaften zu starten. Hinzu kamen die Teilnahmen an 14 Senioren Weltmeisterschaften. Hier blieb ihm in guter Erinnerung die WM in Maria Zell/ Österreich. Es war sein letztes 50 km Rennen, denn ab 60 Jahren beschloss er, nur noch 30 km Rennen zu laufen. Es herrschte ein Schneesturm und man pflügte sich nur so durch den Neuschnee. Das Teilnehmerfeld splitterte sich schnell auf und es gab meist nur 2-er Gruppen. Gerhard Haspel lief lange mit einem Schweden zusammen, mit dem er seiner Meinung nach gut harmonierte. In dieser Klasse waren zwei weitere Deutsche mit im Spitzenfeld, aber unterwegs bekam er die Nachricht, dass die beiden Deutschen das Rennen aufgegeben haben. Nun war er wieder bester Deutscher und belegte den 13. Platz unter 80 Teilnehmern. Dies war sein viertbestes Ergebnis bei einer WM. Seine besten Ränge bei Senioren Weltmeisterschaften waren ein 8. und zwei 10. Plätze.

Spannend sind auch seine Erzählungen zur WM in Anchoriche/Alaska.

„Es begann ganz harmlos und wurde alsbald eiskalt. Am einstigen Sonntag war noch Renn-frei“, so Haspel „…und es war interessant, das härteste Schlittenhunderennen der Welt beim Start ansehen zu können. Es war ein riesen-großes Volksfest, wie die Gespanne im Minutentakt an den Start gingen. Es waren 1.049 Meilen von Anchoriche nach Nome zu bewältigen. Am Montag dann waren wir, die Skater, am Start und das Rennen über 30 km verlief zunächst ganz normal bis auf einmal ein Elch in der Spur stand. Mit viel Gebrüll verschwand dieser aber schnell wieder im Wald. Am Tag darauf waren wir dann mit den Klassisch-Skiern am Start und es erwischte uns eiskalt. Im Skating-Rennen konnten wir uns ja bereits auf die extreme Kälte einstellen. Plötzlich war die Tageshöchsttemperatur aber nur noch minus 20 Grad. Wir besorgten uns das kälteste Wachs und mit der Bekleidung musste uns auch noch etwas einfallen. Ein Haspel ist bis dahin noch nie mit einer langen Unterhose ein Rennen gelaufen, aber hier musste Abhilfe geschaffen werden und so zog er sich erstmalig eine Damenstrumpfhose unter den Rennanzug an. Und das ging gut! Normalerweise darf man bei minus 20 Grad nicht mehr laufen, aber der Veranstalter sagte es habe nur minus 19 Grad und es wurde gelaufen. Jeder Wettkämpfer bekam vor dem Start noch eine Tube „Frostschutzsalbe“ um das Gesicht einschmieren zu können, geschenkt. Und dann wurde gestartet. Froh war man als es wieder nach Hause ging.“

Ende der 80ziger Jahre war der Allgäuer mit Freunden auf der Suche nach guten Langlaufskiern. Dabei kam er schnell zum Sportgeschäft Herbert Speiser in Bolsterlang, denn mit ihm sei er aufgrund einer schweren Beinverletzung seinerzeit im Kemptener Krankenhaus im selben Zimmer gelegen. Von ihm erfuhr er auch, dass er in der Behinderten Klasse starten könne. Nach einer ausgiebigen ärztlichen Untersuchung bekam er einen neuen Startpass und fuhr im Winter 1989 zur deutschen Meisterschaft nach Menzenschwand. Hier gewann er gleich 3 Titel über 5 km, 15 km und in der Staffel.

Mit den Jahren sind es über 30 Deutsche Meisterschaften und 20 Bayerische Meisterschaften geworden. Auch für seinen früheren Arbeitgeber holte er viele erste Plätze bei den Bayerischen Wasserwirtschaftsamts Meisterschaften. Bis auf seine Beinverletzung hatte Gerhard Haspel das Glück, dass er kaum Verletzungen hatte und immer gut durchtrainieren konnte.

Wir wünschen unserem treuen, nach wie vor aktiven Vereinsmitglied allerbeste Gesundheit und noch viele Jahre Freude an der Ausübung seines Lieblingssports – dem Langlaufen.




 
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